Kreisgruppe Mainz-Bingen
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PM vom 2.6.2005

Abstimmen mit dem Einkaufswagen - BUND stiftet Verbraucher zur Agrarwende an

Mainz: Mit frischen Obst und einem ökologischen Frühstückstisch wirbt die BUND Kreisgruppe Mainz-Bingen heute vor dem Theater in Mainz für Produkte aus umwelt- und tiergerechter Landwirtschaft.

Am Agrarwendestand erlauben Gucklöcher Blicke in Agrarlandschaften, Tierlaute kommen aus Lautsprechern und auf Tafeln erfahren Interessierte mehr über die Herkunft von Fleisch, Milch, Gemüse und Obst. "Billig ist oft teuer" meint der BUND und zeigt, was Nahrungsmittel zu Schleuderpreisen Mensch und Natur tatsächlich kosten. Die Aktion in Mainz ist Teil der "BUND-Agrarwendetour" für gesunde Ernährung, eine artgerechte Tierhaltung und schöne Landschaften.

Heidrun Stauder: "Unser zwei Meter hoher Einkaufswagen zeigt: Verbraucher können viel bewegen. Beim Einkauf entscheiden sie mit, wie viel Chemie beim Obstanbau eingesetzt wird, wie viele Hühner im Freien herumlaufen und wie viele artenreiche Wiesen und Weiden erhalten bleiben."

Dasss isch an der bisherigen Agrarpolitik etwas ändern muss, habe mittlerweile auch die Politik erkannt. In den vergangenen Jahrzehnten sei vor allem die industrielle Landwirtschaft und die Überproduktion mit Milliarden subventioniert worden. Dank der Anfang Juli beschlossenen regional einheitlichen Flächenprämie würden die Fördergelder in Zukunft gerechter verteilt, so dass auch ökologische und nichtindustrielle bäuerliche Betriebe mehr davon bekämen. Auf Grund des Widerstands der Agrarlobby werde die Agrarreform leider erst ab 2013 voll greifen. Die Zahlung der Prämien sei zudem noch nicht an ausreichende Umwelt- und Tierschutzauflagen gebunden.

Umso wichtiger ist aus Sicht des BUND, dass die Verbraucher sich auf ihre Macht besinnen und Lebensmittel aus regionaler, umweltfreundlicher und tiergerechter Produktion wählen. Fleisch vom Bio- oder Neulandbauern trage zum Beispiel dazu bei, die Trinkwasserbelastungen und Waldschäden durch Stickstoffemissionen zu reduzieren und die Haltungsbedingungen von Mastvieh zu verbessern.

Stauder: "Für Mensch und Natur ist es besser, nicht nur nach billigen Preisen zu suchen. Lebensmittel zu Dumpingpreisen kommen am Ende alle teuer zu stehen. Wenn ein Liter Milch für weniger Geld als ein Liter Mineralwasser zu haben ist, stimmt was nicht. Umwelt- und Tierschutz werden vernachlässigt, kleinere Bauernhöfe müssen aufgeben. Ein paar Cent mehr für ökologische Produkte und die Landwirtschaft hat auch wieder Zukunft."

Weitere Informationen: Heidrun Stauder, BUND Mainz-Bingen