Kreisgruppe Mainz-Bingen
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PM vom 12.4.2018:

BUND Mainz-Bingen informiert über „Schmetterling des Jahres 2018“ - Gefährdete Schönheit – Der Große Fuchs

Der Große Fuchs (Nymphalis polychloros) wurde vom BUND und der Naturschutzstiftung des BUND NRW zum Schmetterling des Jahres 2018 gekürt. Dieser Falter ist in Rheinland-Pfalz auf der Roten Liste der bedrohten Tiere als „Gefährdet“ eingestuft. Seine langfristige Bestandsentwicklung schätzt das Bundesamt für Naturschutz für Deutschland insgesamt als "sehr stark rückläufig" ein. „Der Große Fuchs ist in Rheinland-Pfalz weit verbreitet, kommt aber in der Regel nur in geringen Dichten vor“, erläutert Schmetterlingsexperte Wolfgang Düring von der BUND Kreisgruppe Mainz-Bingen und ergänzt, dass der imposante Falter besonders in den warmen Flusstälern von Rhein, Nahe und Mosel, sowie in der Pfalz auftritt. Auch im Soonwald und im Binger Wald kann man ihn beobachten. Mit etwas Glück sieht man den Großen Fuchs auch im eigenen Garten in Waldnähe. Seine Bestände schwanken von Jahr zu Jahr stark. Er lebt bevorzugt in halboffenen Landschaften in Waldnähe, an sonnigen Waldrändern, aber auch in naturnahen Streuobstwiesen, Gärten und Parks. Der BUND Mainz-Bingen empfiehlt, dass zum Schutz des Falters auf das Spritzen von Obstbäumen insbesondere im Gartenbereich verzichtet werden sollte. In lichten Wäldern müssen die für den Falter wichtigen, aber für die Forstwirtschaft unrentablen Salweiden insbesondere an Waldwegen und auf Lichtungen erhalten bleiben. Nur hin und wieder sollten sie ausgedünnt werden. Der Große Fuchs überwintert als Falter. Bereits Ende Februar, Anfang März kann man die ersten Falter auf blühenden Weidenkätzchen oder etwas später an blühenden Schlehen beim Saugen beobachten. Die Falter saugen auch gerne an Baumsäften, sowie an Kot, Aas und an Pfützen auf Waldwegen. Eher selten sieht man sie beim Saugen an Blüten von Blumen. Die Eiablage erfolgt im April und Mai in einem Gelege an dünnen Ästen im Kronenbereich von Salweide oder von Kirschen und verschiedenen anderen Obstbäumen, selten auch an Pappeln. Die Raupen ernähren sich von den Blättern der Bäume. Nach der Verpuppung Anfang Juni schlüpfen die Falter der nächsten Generation ab Mitte bis Ende Juni. Nach kurzer Zeit suchen sie bereits ihre Überwinterungsverstecke auf und sind erst im nächsten Frühjahr wieder zu beobachten. Der Große Fuchs sieht dem Kleinen Fuchs sehr ähnlich, beide sind aber nicht so nah miteinander verwandt, wie man vom Namen her meinen könnte.

Wandertipp des BUND Mainz-Bingen: Besonders an warmen Tagen im April bis Anfang Mai kann man den schönen Falter auf dem Rheinburgenweg zwischen Bingen und Bacharach beobachten.

Weitere Informationen:

BUND Kreisgruppe Mainz-Bingen, http://mainz-bingen.bund-rlp.de, Wolfgang Düring, 06725-963011, wolfgang.duering(at)t-online.de