Kreisgruppe Mainz-Bingen
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PM vom 9.11.2018

Gartentipps im Herbst - Ökotipp des BUND Mainz-Bingen:

Naturschutz beginnt im eigenen Garten – Wie man den Garten naturnah winterfest machen kann

Wer ein Herz für Tiere hat, sollte im Herbst seinen Garten nicht blitzblank aufräumen. Laubreste, Reisighaufen und verblühte Blumen sollten nicht vollständig entsorgt werden. Sie können im Winter verschiedenen Tieren Unterschlupf und Futter bieten. Stauden, Sträucher und Blumenreste liefern bestes Vogelfutter. Alte Blüten und Pflanzenstängel bieten außerdem vielen Insekten Möglichkeiten zur Überwinterung. Wildbienen etwa legen ihre Eier in hohle, trockene Pflanzenstängel. Dort überwintern dann die Larven und schlüpfen im kommenden Jahr.

Äste, Zweige und altes Laub können in einer Gartenecke zu einem Reisighaufen aufgeschichtet werden. Das ist ein idealer Platz für den Winterschlaf der Igel. Aber auch Kröten oder Eidechsen finden dort Schutz und Nahrung.

Bei der Gartenpflege fallen weitere organische Abfälle an, die umweltfreundlich entsorgt werden können. Rasenschnitt, Laub und zerkleinerte Zweige ergeben Mulch. Eine circa drei bis fünf Zentimeter dicke Mulchschicht verteilt auf die Beete schützt Boden und Pflanzen-wurzeln. Mulch verhindert auch das Nachwachsen von unerwünschten Wildkräutern und bewahrt den Boden vor dem Austrocknen. Das organische Material bietet außerdem Regenwürmern und Bodenlebewesen reichlich Nahrung, die es so in wertvollen Humus und letztlich wieder in Pflanzennährstoffe umsetzen. Im Frühjahr kann es als natürlicher Dünger in den Boden eingearbeitet werden.

Im Herbst ist auch die richtige Zeit, um Blumenzwiebeln von Frühblühern im Garten zu verteilen. Im Frühjahr entwickeln sich dann schöne Blütenteppiche. Insekten wie Bienen oder Hummeln ernähren sich im Frühjahr von Schneeglöckchen, Krokussen, Märzenbechern und Tulpen.

Übrigens: Finger weg von Laubsaugern! Sie schädigen Umwelt und Gesundheit durch Lärm und Schadstoffe. Außerdem stören sie den Naturhaushalt. Die Bodenbiologie wird durch Laubsauger gravierend beeinträchtigt. Die Geräte saugen mit den welken Blättern auch Kleintiere wie Spinnen und Insekten auf, häckseln und töten sie dabei. Außerdem zerstören sie Pflanzensamen. Da die abgesaugten oder mit einer Luftgeschwindigkeit von bis zu 220 Stun-denkilometern weggeblasenen Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten, wird die Humus- und Nährstoffbildung behindert. Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum. Der Boden wird der Deck-Schicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und bei extremer Kälte schützt. Der BUND Mainz-Bingen empfiehlt deshalb, zu Rechen und Harke zu greifen, die ganz ohne schädliche Emissionen auskommen.

Weitere Informationen:

BUND Kreisgruppe Mainz-Bingen, http://mainz-bingen.bund-rlp.de, Andrea Hombach, andrea.hombach(at)bund-rlp.de