Kreisgruppe Mainz-Bingen
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Leuchtturmprojekt in Hahnheim

Leuchtturmprojekt "Blühendes Hahnheim"

Die Weinbaugemeinde Hahnheim mit ihren rund 1600 Einwohnern liegt mitten in Rheinhessen, umgeben von Weinbergen und Feldern. In der zum Teil stark ausgeräumten Kulturlandschaft engagierten sich Gemeindemitglieder gemeinsam mit dem BUND dafür, im öffentlichen Raum heimische Ackerwildkräuter und Kulturarten zu fördern. Dafür wurden gemeindeeigene Flurstücke ausgewählt. Die Flächen befinden sich entland eines Gewäserrandstreifens, am Rand von Gehölzinseln sowie im Bereich der so genannten "Sommerwege" - unbefestigetn Streifen neben den befestigten Wirtschaftswegen.

Material und Umgestaltung, Pflege

Die Auswahl der Flächen erfolgte in enger Absprache mit Eigentümern und Bewirtschaftern unter Beachtung der örtlichen Gegebenheiten. Es galt zu vermeiden, Landwirte mit den Pflanzugnen bei ihrer Arbeit zu behindern. Einwände und Vorbehalte betroffener Anlieger wurden in zahlreichen Gesprächen und BEgehungen diskutiert udn berücksichtigt.

Im März und November 2016 erfolgte die Ansaat auf zunächst sieben Flächen. Dafür wurde der Boden geöffnet und anschließend per Hand selbst gezogenes Saatgut aus Rheinhessen eingesät. Bei Kontrollgängen wurde festgestellt, dass ich einige Saaten positiv entwickelten, andere mit der Trockenheit zu kämpfen hatten und andere durch angrenzende landwirtschaftliche Aktivität stark beeinträchtigt oder verschwunden waren. Nach weiteren Gesprächen und Nachbesserungen wurde ein Pflege- und Maßnahmenplan ausgearbeitet. Die Mahd sollen ein - bis maximal zweischürig und nach Möglichkeit gestaffelt durchgeführt werden. Bei konsequent einschüriger Mahd ist entlang des ungestörten und relativ breiten (rund zwei Meter) Gewässerrandstreifens davon auszugehen, dass sich die Pflanzen etablieren; eine Nachsaat ist dann nicht erforderlich. An den anderen Standorten ist je nach Pflege und äußerlichen Einflüssen eine Nachsaat etwa alle fünf Jahre zu erwarten

Attraktivität und Bildung

Die stark ausgeräumte Agrarlandschaft rund um Hahnheim wird durch die Farbtupfen der Blühinseln für Menschen und Tiere aufgewertet. Gleichzeitig stellen sie Trittsteine zwischen den artenreichen Flächen im Natura-2000-Gebiet im Hahnheimer Bruch und den Biotopen und Streuobstwiesen im Sauergrund dar.

Nicht nur für Wildbienen und andere Tier- und Pflanzenarten, sondern auch für die Gemeinde bietet das Projekt viele Vorteile: der Naherholungswert und die touristische Attraktivität durch langfristige Verschönerung der Umgebung werden gesteigert, Ideen aus der Zukunftswerkstatt und Wünsche aus der Bevölkerung werden umgesetzt und nicht zuletzt profitiert die Gemeinde von der Beratung durch die Fachleute des BUND. Für die Landwirtschaft sind mehr bestäubende Insekten zu erwarten und artenreiche Feldränder sind natürlich auch eine hervorragende Werbung für die Bewirtschafter. Der anfängliche Widerstand gegen das Projekt aus den Reihen der Landwirte ist nun geringer. Mittlerweile haben die Landwirte das Thema Blühstreifen für sich entdeckt und sorgen mit der Initiative „Blühendes Hahnheim“ auch selbst auf landwirtschaftlichen Flächen für Blühflächen, so dass das BUND-Projekt "Blühendes Rheinhessen" nicht nur direkt sondern auch indirekt große Wirkung zeigt. Umweltbildungsveranstaltungen des BUND Mainz-Bingen, zum Beispiel „Wiesensafaris für Kinder“ und Exkursionen runden das Projekt ab.

 

Flächen im Projekt "Blühendes Hahnheim"

Mit der Gemeinde Hahnheim und Anliegern abgestimmter Maßnahmenplan für die Projektflächen

(Bitte auf das Bild zur Vergrößerung klicken.)

Anmerkung: Ursprünglich waren weitere Maßnahmen geplant, von denen einige nach näherer Sondierung nicht durchgeführt werden konnten. Dies begründet die lückenhafte Nummerierung.

Ansprechpartnerin für das Leuchtturmprojekt "Blühendes Hahnheim"

Andrea Hombach

Vorsitzendes des BUND Mainz-Bingen
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